Muss Manu sein Amt niederlegen?

Ich muss heute einen kleinen Prolog verfassen, damit verständlich wird, warum es vom Sonntag keinen Matchbericht gab. Es ist nämlich so, dass die Aufgabe eines Autors eines solchen Matchberichtes weit aus mehr ist, als nur beleidigen, kritisieren und sonstige Faxen machen. Es ist viel mehr eine Gratwanderung zwischen Realitätsnähe, Humor, geschickter Wortwahl und Verantwortung. Leider ist es so, dass Manu, der ignorante, unwitzige, fahrlässige Trottel, dies nicht begreift. Er hat seinen Aufgabenbereich am Dienstag masslos überschritten und einen Artikel veröffentlicht, der nicht ansatzweise witzig, clever formuliert oder verantwortungsbewusst geschrieben war. Sein Werk war so widerlich, abstossend und unerträglich, dass der grandiose, unübertroffene Vorstand mit seiner Weisheit eingreifen musste, um selbigen zu entfernen. Wie hätte es anders sein können, reagierte Manu trotzig wie ein Kleinkind und ich schreibe heute eine Rede zum Cup-Spiel vom vergangenem Mittwoch.

Geschätzte Damen und Herren,

es ist eine Ehre für mich, dass ich diese Berichte des H1 verfassen darf. Denn es ist nicht nur eine Aufgabe, um die sich die Spieler meines Teams gerissen haben, sondern es ist eine Berufung, die man mit dem gebührenden Respekt (@Manuel Kaufmann) auf sich nimmt. Deswegen möchte ich zuallererst meinen Teamkollegen danken. Dafür, dass ihr mich in dieses wichtige Amt gewählt habt, dass ihr wöchentlich ein bis zwei Matche 3:1 mit mir verliert und dafür, dass ihr nie einen Bad-Hair-Day habt, wenn ich mit euch in der Halle stehen muss. Es ist einfach unglaublich, was für tolle Teamkameraden ihr seid und dass eure Frisuren immer perfekt sitzen. Als Nächstes geht mein Dank an den Vorstand, der wachend über Manu’s Wutausbrüche schaut. Es ist fabelhaft, wie ihr jedes Mal ein Mitglied in die Halle schickt, um das H1 zu unterstützen. Was ihr sonst so im Vorstand treibt, ist wahrscheinlich sicher auch ganz in Ordnung. Deswegen: Dankeschön an euch.

Ich möchte nun aber anhand von einer Erzählung über das Cup-Spiel vom Mittwochabend erläutern, wie einmalig, grandios und phänomenal es ist, Teil des H1 zu sein. Liebe Hörer, es war so, dass Foxy endlich wieder aus den Ferien zurück war. An dieser Stelle möchte ich anfügen, wie wichtig ich es finde, dass du dir diese Auszeit genommen hast, Foxy. Du hast sie dir echt verdient. Du machst das so toll im H1. Ausserdem sind auch Kilians Schmerzen seit dem Sonntag wieder mit im Team. Es ist keine Freude dich leiden zu sehen, aber du spielst einfach besser, wenn es dir weh tut.

Beim Kickoff in der Garderobe hielt Khlöhd – Danke auch an dich Chlööd, du bist eine unglaubliche Trainerin und ein fantastischer Coach –  eine Ansprache. Sie sprach irgendetwas von einer Schüssel und wir mussten aufstehen und „Flugzeug“ spielen. Danach lief dann die Schüssel irgendwie über oder so. Ich verstehe nicht so genau, was wir da gemacht haben, aber viel wichtiger ist, dass Cklöd das Ganze so gut macht. Das Team hat die Sache natürlich auch super gemacht.

Auf jeden Fall ging dann das Spiel los und wir konnten ganz gut mithalten, weil jeder einzelne wunderbar spielte. Dann wurde die Erfahrung aber noch besser. Da die Annahme unerwartet zusammenbrach, konnten wir zu Lernende des Volleyballspiels werden. Denn wenn alles gut läuft, ist man nicht gezwungen, etwas besser zu machen. Aber wenn man Fehler macht, kann man etwas lernen. Und in dem Satz gab es tonnenweise Dinge, die wir hätten lernen können. Das war so schön, mitanzusehen, wie wir Lernmaterial sammelten. Wir waren wie eine grosse, fleissige, hübsche Lerngruppe. Das war echt super. Nur Kahy hatte Schwierigkeiten damit, schlecht anzunehmen, und beteiligte sich nicht wirklich an unserer Mittwochabend-Lerneinheit. Fäsch N hingegen fühlte sich wie in seinem Studium. Er schlüpfte ab Mitte des zweiten Satzes ganz natürlich und geschmeidig in die Rolle eines Dozenten. Gerüchten zufolge observiert er seine Maschinenbaudozenten immer aus der ersten Reihe und konnte so seine detaillierten Beobachtungen auf sein Verhalten übertragen. Er war wie ein Chamäleon, das seine Rolle anstelle seiner Farbe ändert. Selbstverständlich ist er viel cooler und witziger als ein Chamäleon.

Natürlich war ich nicht der Einzige, dem das Lernen unglaublich Spass machte. Denn auch bei Yves schien plötzlich ein Licht aufzugehen und er begann, Annahmen wieder hoch und nach vorne zu spielen. Unglaublich, was für lernfähige, dynamische Teammitglieder ich habe. Kilian kapierte ebenfalls sofort, als er Bälle von Dozent Fäsch N bekam, dass es bei Volleyball, darum ging Punkte zu machen. Ich weiss nicht genau, was Fäsch N in seinem Maschinenbaustudium macht, aber auf jeden Fall verwandelte er Kilian zu einer Maschine, denn Kilian fing neben den erfolgreichen Angriffen auch noch an, wie eine gut programmierte Firewall gegnerische Angriffe abzuwehren. Einzigartig! Wundervoll!

Im dritten Satz war es dann so weit. Wir durften endlich die Prüfung absolvieren. Es war so ein gutes Gefühl, gemeinsam vor so einer wichtigen Herausforderung zu stehen. Dank Dozent Fäsch N wussten wir alles, was wir wissen mussten. Wir bestanden mit einem sehr deutlichen 27:25.

Im letzten Satz zeigte mein einfühlsames, verständnisvolles Team Mitgefühl mit den armen Kälins. Sie hatten nämlich bei der Terminfindung für das Cup-Spiel alles versucht, uns das Heimrecht zu stibitzen. Doch wir hatten uns nicht austricksen lassen. Dennoch versetzten wir uns im vierten Satz in ihre Lage und sahen ein, dass es blöd wäre, wenn sie erst spät in der Nacht nach einem Fünfsätzer nach Hause kämen. Deswegen gaben wir uns alle Mühe, den Satz zu verlieren. Das ging sogar so weit, dass Slice gegen Ende des Satzes nochmals als Servicejoker einen seiner grossartigen Einwürfe machen durfte. Es ist einfach toll, wie er es schafft, quasi fehlerfrei Gratisbälle über das Netz zu bringen. Er sollte unbedingt die Lerngruppe zu diesem Thema mit Kahy und Jui leiten.

Diese kleine Anekdote sollte euch verdeutlicht haben, wie brillant, geduldig, einfühlsam, respektvoll, clever, lernfähig, brillant, mutig, talentiert, gutaussehend, einzigartig und brillant das H1 ist. Und ich möchte meine Rede damit beenden, dass ich nochmals erwähne, dass wir brillant, geduldig, einfühlsam, respektvoll, clever, lernfähig, brillant, mutig, talentiert, gutaussehend, einzigartig und brillant sind.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Match!

Du fragst dich jetzt sicher, wer diese Rede halten soll und wann. Das weiss ich auch noch nicht. Kandidaten dafür sind zum einen der Flo, der mit seiner famosen Stimme und starker Ausstrahlung einen wunderbaren Redner abgibt, und zum anderen Goran, der als Teamältester ideal für diese Rolle wäre. Witzig wäre es auch, Manu damit zu beauftragen, nur um zu sehen, wie er das auch vermasselt. Der richtige Zeitpunkt für die Rede ist hingegen sonnenklar. Denn so eine gute Rede kann man jederzeit halten.